Wir hatten es nach Spanien geschafft! Nach 1500 Kilometern waren wir fast an unserem gemeinsamen Ziel angekommen. Kurz vor Barcelona wollten wir die Nacht bleiben, um nächsten Tag direkt mit dem Zug in die Stadt zu fahren.

Da wir nun endlich in Meeresnähe waren, wollten wir vor dem Abendessen unbedingt noch an den Strand. Auch wenn es zu kalt zum schwimmen oder sonnen war, wir hatten es endlich, mit den Füßen, ins Meer geschafft!

Unser Barcelonabesuch

Am nächsten Tag sollte es zu unserem Highlight Ort der Reise, Barcelona der katalonischen Hauptstadt, gehen. Dort wollten wir uns unter anderem die Sagrada Familia vom Architekten Gaudi anschauen. Diese ist so ein gigantisches Bauwerk, bis heute ist gerade mal die Hälfte fertiggestellt. Acht Türme stehen bisher und 18 sollen es werden, darunter der höchste Turm in der Mitte mit 172 Metern.

Es war sehr beeindruckend diese Kirche von innen und außen zu betrachten, Gaudi hatte sich unglaubliche Gedanken bei dem Bau gemacht, so soll das Innere einem Wald gleichen. Die Säulen spalten sich in der Höhe wie Äste und die vier Apostel sind durch Tiere verkörpert. Der Hauptfokus aber liegt auf den tollen Glasfenstern die in bunten Farben erstrahlen.

Gaudi war ein eifriger Künstler und Architekt und hat in Barcelona noch einiges mehr entworfen. Weitere Bauwerke sind im Parc Güell, im Norden der Stadt, zu finden. Hier gibt es mehrere Gebäude, Sitzgelegenheiten und den Drachen aus Mosaikarbeiten, die Gaudi hat entwerfen und erbauen lassen.

Anschließend fuhren wir in den Süden der Stadt, um uns das Picasso Museum anzuschauen. Im gotischen Viertel liegt außerdem die Kathedrale von Barcelona auf dessen Platz mehrere Straßenmusiker spielten und Paare tanzten. Die Stimmung gefiel uns richtig gut und wir schlenderten durch die Straßen um ein veganes Restaurant zu finden.

Der Laptop kommt an

Der Campingplatz, an den ich das Paket mit dem Laptop habe schicken lassen, meldete sich am nächsten Mittag und wir waren froh, dass es nicht lange gedauert hatte. Wir fuhren zum Platz und ich war erleichtert, das Paket endlich in den Händen zu halten.

Arbeiten im Ausland

Passend zur Ankunft des Laptops begann auch meine erste Arbeitsphase. Während ich vor dem Laptop saß und arbeitete, kümmerte sich meine Mama darum, den Strom anzuschließen und Frühstück zu machen. Da wir vorher noch nicht das Stromkabel benutzt hatten, funktionierte das Ganze nicht wie geplant und der Akku wurde weniger und weniger. Als der Laptop fast leer war, setzte ich mich in die kleine Bar vom Campingplatz, wo es Steckdosen gab, die ich nutzen durfte.

Nachmittags fanden wir den Schalter, um den Strom zu aktivieren und endlich konnten wir Auto Laptop und Kamera laden. Später gingen wir ein letztes Mal gemeinsam an den Strand und genossen die Sonne. Am nächsten Tag würde meine Mama die Heimreise antreten und der Abschied kam immer näher.

Am Morgen des letzten Tages musste ich wieder arbeiten. Meine Mama packte die letzten Sachen zusammen und machte Frühstück. Auch wenn wir es beide noch nicht ganz begreifen konnten, dass ich nun wirklich für mehrere Jahre weg sein werde, wurde es uns doch immer mehr bewusst und wir trauriger.

Nachdem sie gefahren war, setzte ich mich wieder in die Bar und arbeitete weiter. Und pünktlich zum Nachmittag habe ich alle meine Aufgaben geschafft. Ein tolles Gefühl alles was ich mir vorgenommen hatte geschafft zu haben und nun an den Strand zu können.  Anschließend baute ich mein neues Zuhause für die nächsten Tage auf, eine Hängematte mit gespanntem Tarp. Ich sortierte meine Sachen, kochte das erste Mal alleine, alles fühlte sich noch ungewohnt an.

Auf nach Tarragona

In den Tagen auf dem Campingplatz passierte weiterhin wenig, ich arbeitete, organisierte einen groben Plan für die nächsten Tage und genoss die Ruhe und Zeit für mich. Jeden Morgen setzte ich mich, dick eingepackt in mehreren Schichten Kleidung, an die Outdoor Bar und fing an zu arbeiten. Morgens im Schatten war es auch in Spanien sehr kalt und ich freute mich jedes Mal, wenn ich etwas Sonne abbekam.

Am Dienstag nach einem kürzeren Arbeitstag ging es für mich endlich weiter. Die Ruhe in den letzten Tagen war angenehm, aber jetzt wollte ich wieder mehr erkunden und kennen lernen.

Vor ein paar Wochen hatte mich außerdem ein Bekannter über zwei Ecken angeschrieben, denn auch er reiste durch Spanien. Wir planten, uns in Barcelona zu treffen und wollten gemeinsam bis Valencia fahren.

Um ihn zu treffen packte ich nach der Arbeit schnell alle meine Sachen zusammen und fuhr mit dem Zug nach Barcelona. Von dort aus wollten wir mit seinem Auto nach Tarragona fahren, eine kleine Stadt direkt am Meer.

In Tarragona hatten wir eine Unterkunft über Couchsurfing gefunden und konnten bei einem afghanischen Studenten in seiner WG unterkommen.

Am nächsten Morgen frühstückten wir gemeinsam mit unserem Host und er erzählte uns vieles über die afghanische Kultur, was sehr spannend war, denn ich kannte nur sehr wenig darüber.

Anschließend schauten wir uns die Stadt an und genossen das Wetter. Da wir direkt am Strand waren, gingen wir, das erste Mal für mich auf dieser Reise, im Meer schwimmen.

Am nächsten Mittag wollten wir unsere Reise fortsetzten. Bevor wir in Richtung Castellón de la Plana fahren wollten, schauten wir uns das Aquädukt von Tarragona an. Es war um einiges kleiner als das in Frankreich, aber trotzdem toll anzusehen. Wir konnten sogar einmal drüber und drum herumlaufen.

Einen weiteren Stopp legten wir auf einer Halbinsel mit einem Flussdelta ein. Die Halbinsel war flach und Moorig, fast ein bisschen wie die Camargue in Frankreich. Auch hier wurde Reis angebaut und es sollte Flamingos geben. Die wollten wir natürlich finden und so machten wir uns auf die Suche. Wir liefen am Strand entlang und fanden etwas weiter weg hunderte Vögel. Um näher an die Tiere heran zu kommen mussten wir allerdings einen Meeresarm überwinden.

Das Wasser schien flach zu sein und wir versuchten unser Glück und liefen hinein. Ab der Mitte wurde das Wasser aber hüfttief, sodass meine Hose komplett nass wurde. Als wir es auf die andere Seite geschafft hatten, merkten wir, dass die Vögel leider keine Flamingos, sondern nur irgendwelche Meeresvögel waren. Die Aktion hatte sich also nur halbwegs gelohnt, aber immerhin war es lustig gewesen.

Nachdem wir bei einem weiteren Couchsurfing Host übernachten durften, wollten wir in der nächsten Nacht wildcampen. Welchen tollen Ort wird fanden und was wir weiterhin noch erlebten, erfahrt ihr im nächsten Beitrag.