Nach einem produktiven Arbeitstag wollten wir am gleichen Tag noch in die kleine Hafenstadt Denia. Anstatt per Bus wollten wir es per Anhalter probieren, auch wenn Spanien ein Land ist, in welchem trampen nicht ganz so leicht funktioniert.

Ich packte meine Sachen zusammen, lud meine zwei Rucksäcke auf und wir liefen zu einer Raststädte, an der wir hofften, dass uns ein Auto mit aus der Stadt nehmen konnte. Eifrig hielten wir unsere Daumen raus und versuchten so freundlich wie möglich auszusehen.

Viele der Autofahrer*innen schauten uns leider weniger erfreut, sondern ängstlich an. Wir merkten, es würde nicht leicht werden, aus der Stadt heraus zu kommen, trotzdem wollten wir nicht aufgeben. Als wir einige Autos ansprachen konnten uns auch diese nicht mitnehmen, sie empfahlen uns eher den Bus zu nehmen.

Als wir nach über 40 Minuten mehrmals den Standort gewechselt hatten, hielt an einem Kreisverkehr wirklich ein Auto an, wir konnten es kaum glauben. Drinnen saß ein Professor der zwar nicht direkt in unsere Richtung fuhr, uns aber mitnehmen konnte. Wir zögerten nicht und willigten ein. Wir wollten nur raus aus Valencia, in der Hoffnung, dass es in den kleineren Städten einfacher werden würde.

Mein Couchsurfing Host sprach gut spanisch und konnte sich mit dem Professor unterhalten, da dieser kein Englisch sprach. Er erzählte uns von seinem Beruf, der Landschaft durch die wir fuhren und vieles anderes. Ich versuchte so viel zu verstehen wie möglich, viel zum Gespräch beitragen konnte ich aber nicht.

Der Professor fuhr mit uns durch ein Gebiet, welches mich wieder an Frankreich erinnerte, es wurde Reis angebaut, war flach und moorig. Da er auf dem Weg in einen wirklich kleinen Ort war und uns zu einem guten Standort bringen wollte, sodass wir einfacher vorankamen, fuhr er uns fast eine halbe Stunde weiter, als er eigentlich gemusst hätte.

Schließlich ließ er uns in einem Örtchen raus, in dem wir unser Glück versuchen wollten.

Wenig später hielt eine alte Dame an und konnte uns einige Kilometer weiter an unser Ziel bringen. Als drittes nahm uns eine vierköpfige Familie mit. Zu sechst saßen wir im Auto und kamen wieder ein Stück vorwärts.

Als es langsam dunkel wurde überlegten wir erneut, ob wir nicht doch einen Bus nehmen sollten, aber wir wollten es per trampen bis Denia schaffen und nicht aufgeben. Wenig später hielten zwei Frauen an und fuhren uns direkt in die Stadt und konnten uns sogar bis zu unserer Unterkunft bringen. Wir hatten es wirklich geschafft!

Am nächsten Morgen wollten wir uns eine Höhle direkt an der Küste anschauen. Dafür liefen wir durch das kleine Hafenstädtchen, direkt am Meer. Wir liefen einen schmalen Pfad direkt an der Küste entlang, bis wir die Höhle sehen konnten.

Da die Wellen ziemlich hoch waren, konnten wir jedoch nicht von der Meerseite hineinkommen, aber wir bekamen den Tipp, dass wir von oben reinklettern könnten. Wir suchten nach einer passenden Stelle und vorsichtig begann ich Schritt für Schritt an den Felsen herunter zu klettern.

Endlich in der Höhle angekommen kletterte ich auch dort begeistert herum und beobachtete die Wellen, die in die Höhle flossen.

Die Höhle war riesig und wir konnten gut erkennen, dass sie früher mit Wasser gefüllt sein musste, da der Boden Formen von Wellen nachahmte.

Anschließend liefen wir zurück nach Denia. Am nächsten Tag führte ich meine Reise alleine fort. In Murcia standen zwei neue Arbeitstage an und ich war froh über ein bisschen Pause von den letzten Tagen, denn Reisen kann auch anstrengend sein. Morgens machte ich es mir im offenen Wintergarten des Hostels gemütlich, kochte eine leckere Tasse Tee und letzte mich an den Laptop.

Bald sollte es nach Granada gehen. Von der Stadt hatte ich schon viel gehört und so wollte ich dort etwas länger bleiben, bevor es für mich Richtung Gibraltar und an mein erstes Ziel in Europa gehen sollte. Was mich auf meinem Weg dorthin alles erwartet, erzähle ich beim nächsten Mal.